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Projekt: Konzeption
und Entwicklung von digitalen Werkzeugen zur Ermöglichung standortübergreifender
Experten-Lehr-/Lernveranstaltungen: BMBF Projekt - "Neue Medien
in der Bildung" Physik 2000 |
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Situations-
und Bestands-Analyse |
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Maßnahmen
und Ergebnisse |
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Literatur (Auszug) |
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Links (Auszug) |
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Schlagworte |
Projekt
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Das
Projekt wurde im Rahmen des vom BMBF ins Leben gerufenen „Neue
Medien in der Bildung“ Programms gefördert. Die beteiligten
Universitätsstandorte waren Bonn, Berlin, Dortmund, Jena, Rostock
und Siegen.
Expertenwissen in standortübergreifende Echtzeit Lehr-/Lernszenarien
einem weiträumig verteilten Nutzerkreis zugänglich machen
war das Ziel dieses Projektes. An jeder Hochschule bilden sich in
der Physik bestimmte Hochtechnologie Spezialisierungen aus, die so
kein zweites Mal an einem anderen Standort vorkommen. Dieses dort
generierte Fachwissen in die standortübergreifende Lehre zu tragen
war eines der Hauptziele dieses Projektes.
Die Evaluation der entwickelten Systeme von standortübergreifenden
Vorlesungen und F-Praktikum Experimenten zeigte, dass im Bereich des
fachlichen Wissenserwerbs keine Unterschiede zwischen der „Vor
Ort“ Gruppe und der per speziell entwickelter Videokonferenz
zugeschalteten Gruppe existierten. Zusätzlich wurden überfachliche
Qualifikationen im Umgang mit den Medien vermittelt.
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Analyse |
Die Medienkompetenz
der Hochschullehrer lag hinter denen der Studierenden zurück.
Den Hochschullehrern bleibt, neben ihren sonstigen Aufgaben, kaum
Zeit sich in zusätzliche, nicht fachbezogene komplexe technische
Systeme einzuarbeiten. Des Weiteren hatten die beteiligten Hochschullehrer
ihre Vorlesungen bereits ausgearbeitet und über die Jahre verfeinert.
Diese Ausarbeitungen sind nach wie vor Grundlage der Vorlesung und
mussten über das System transferierbar sein.
Das technische Personal an den Universitäten weist eine heterogene
Altersverteilung auf. Aus dieser Sicht muss ebenfalls auf einfache
und servicefreundliche Systeme geachtet werden.
In den Hörsälen bzw. Seminarräumen stehen Internetverbindung
und Beamer, bzw. Einzelplatzrechner und Fernsehgerät in der
Regel zur Verfügung. Telefonverbindungen sind in der Regel
nicht vorhanden.
Die Durchführung von F-Praktika ist immer prüfungsrelevant.
Hier muss auf eine Überprüfbarkeit geachtet werden, d.h.
es muss sichergestellt werden, dass die angemeldete Gruppe authentifiziert
ist.
In allen Physik F-Praktika wünschenswerte Experimente stehen
Aufgrund ihrer Größe und den damit verbundenen Kostenaufkommen
nur an einzelnen Standorten zur Verfügung (z.B. Beschleunigerexperimente).
Diese Experimente sollten über das Internet zur Verfügung
stehen, d.h. gesteuert werden können.
In Bezug auf
die Vorlesung haben sich während erster Tests
folgende Aspekte als entscheidend herauskristallisiert:
- Dozierende
müssen ihre existierenden Skripte (Vorlesungsmaterial) verwenden
können, d.h.eine Tafel steht als didaktisches Instrument
zur Verfügung (geringe Einstiegsbarriere)
- Das Tafelbild
muss allen Teilnehmern hochaufgelöst zur Verfügung stehen,
dies geht nicht per Videokonferenz
- Die Stimme
des Dozierenden muss klar verständlich sein, ebenso bei Rückfragen
die Stimme von Studierenden
- Die Qualität
des Videobildes des Dozenten an der (elektronischen) Tafel bzw.
der Studierenden in den jeweiligen Hörsälen ist im Hinblick
auf die Lehr-/Lernsituation weniger kritisch
In Bezug auf
die F-Praktikum Experimente haben sich folgende
Aspekte als entscheidend herauskristallisiert:
- Die Experimente
müssen mit einem Standard Browser via Internet gesteuert
werden können, da keine zusätzliche Spezial-Software
auf den Rechnern an den verschiedenen Standorten installiert werden
soll
- Die Versuchanleitungen
müssen präsentiert werden können
- Es müssen
prüfungsrelevante Funktionen wie Benutzer-Authentifizierung
(Name, Matrikelnummer), Point-to-Point Videokonferenz (Vorprüfung,
Kolloquium), experimentbezogene Terminplaner, Chat, Praktikum-Protokollhandling,
usw. zur Verfügung gestellt werden
- Bestehende
automatisierte Experimente sollen schnell, einfach und kostengünstig,
bzw. neue Experimente mit geringem Aufwand, an das Internet angebunden
werden können.
- Die Lösung
muss gut dokumentiert sein.
- Die hochempfindlichen
Experimente dürfen über das Internet nicht zerstört
werden können, d.h. es müssen entsprechende sicherheitsrelevante
Aspekte berücksichtigt werden.
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Maßnahmen
und Ergebnisse
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Standortübergreifende Vorlesung
Das aus der Analyse abgeleitete und nach einigen Probeläufen
optimierte System konnte im Alltagsbetrieb über ein Semester
alle geforderten Kriterien erfüllen, inklusive der anschließenden
Evaluation. Die Hochschullehrer konnten nach einer kurzen Einweisung
mit dem System umgehen und hatten sich, nach eigenen Aussagen, nach
drei Stunden an das System gewöhnt. Es kam nach wie vor eine
Tafel zum Einsatz an der die Vorlesung entwickelt wurde. Einziger
Unterschied: Es wurde keine Kreidetafel oder Whiteboard benutzt, sondern
eine elektronische Tafel. Das „Tafelbild“ wurde in hoher
Auflösung mit Hilfe einer Software über das Internet an
alle Standorte verteilt. Das Videobild wurde mit einer Videokonferenzanlage
zwischen den sechs Standorten übertragen. Eine Vorlesung aus
dem Bereich Kern- und Elementarteilchenphysik für das 5. Semester
diente als Referenz. Diese Vorlesung wurde über das Semester
abwechselnd von drei Professoren aus den verschiedenen Standorten
gehalten, jeder referierte dabei über sein Spezialgebiet. Des
Weiteren wurden die bestehenden Vorlesungsskripte bzw. Folien in eine
zum Teil interaktive Version überführt und den Studierenden
über ein Lernmanagement System (LMS) zur Verfügung gestellt.
Dies erfolgte zum Teil zeitgesteuert, so dass die Folien vor der entsprechenden
Stunde zur Verfügung standen. Als Lehr-/Lernplattform (LMS) wurde
Aufgrund zahlreicher Studien und eigenen Tests die Plattform des Open
Source Projektes ILIAS ausgewählt. Insgesamt ist, wenn man das
fertige System betrachtet, eine sehr kostengünstige Lösung
entstanden.
Der Zusatznutzen des Szenarios liegt klar auf der Hand:
- Die Studierenden
können direkt von dem jeweiligen Experten lernen
- Die Hochschullehrer
können sich auch während des Semesters an.
- Forschungsstandorten
aufhalten, die über eine entsprechende technische Infrastruktur
verfügen (z.B. CERN, DESY).
- Die Studierenden
lernen schon während des Studiums mithilfe von IuK-Technologien
in verteilten Arbeitsgruppen effektiv zu arbeiten, eine Qualifikation,
die für das spätere Berufsleben wichtig ist.
- Die Auswertung
der Tests zeigte keine Unterschiede im Wissenserwerb, der als
sehr gut zu betrachten war, zwischen den einzelnen Gruppen.
Standortübergreifende
F-Praktikum Experimente
Am Anfang stand die Entwicklung eines allgemeinen Steuerungskonzeptes,
welches für viele Experimente nutzbar sein sollte. Grundlegende
Funktionen, die über die Internetsteuerung abgebildet werden
mussten, sind bei allen Experimenten als gleich anzusetzen:
•
- Benutzerverwaltung
(oder Anbindung an ein solches System)
- Terminkalenderfunktion
zur Buchung der Experimentierzeit
- Verschlüsselte
Zugangsdatenübermittlung
- Bereitstellung
der Versuchsanleitung
- Authentifizierung
/ Autorisierung der Praktikanten
- Sicherheitskonzept
zum Schutz der Apparaturen bei der Steuerung über das Internet
- Experimentsteuerung
in der Gestalt, dass, je nach Experiment, eine bestimmte Anzahl
von Parametern verändert werden und Kontroll- und Messgrafiken
in Echtzeit dargestellt werden müssen
- Betreuungsfunktionalität,
d.h. der Assistent muss die Praktikanten während des Experimentes
online betreuen können (Chat, Videokonferenz). Hierzu hat
es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Assistent denselben
Bildschirminhalt, den auch die Praktikanten vor Augen haben, sieht
- Die Messdaten
sollten auch nach dem Versuch zur Versuchsauswertung zur Verfügung
stehen, jedoch ausschließlich den autorisierten Praktikanten
- Das Protokoll,
bzw. die Auswertung erfolgt elektronisch, ebenso das Abtestat
Die entwickelte
Software konnte an drei verschiedenen Experimenten getestet werden,
u.a bei einem Experiment an der Beschleunigeranlage DELTA.
Der Zusatznutzen
des Szenarios lag auch hier klar auf der Hand:
- Experimente,
wie zum Beispiel am DELTA, können Standortübergreifend
zur Verfügung stehen
- Die Kosten
für ein Angebot an sehr attraktiven F-Praktikum Experimenten
können auf mehrere Standorte verteilt werden
- Die Studierenden
lernen schon während des Studiums mithilfe von IuK-Technologien
in verteilten Arbeitsgruppen effektiv zu arbeiten, eine Qualifikation,
die für das spätere Berufsleben wichtig ist
- Die Evaluation
der Praktikantengruppen zeigte auch hier sehr gute Ergebnisse.
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Literatur
(Auszug) |
- P. Baumgartner,
P. Häfele (2002) Evaluierung von LMS: Theorie –
Durchführung – Ergebnisse, in: Hohenstein, A.
Wilbers, Handbuch Elearning, Köln 2002a, Beitrag 5.4,
Rezension
- L.
Finsterle, M. Rotard, (2002) Mit konventionellen Autorensystemen
zum E-Learning Portal
- Bundesministeriums
für Bildung und Forschung, (2002), Zukunft der wissenschaftlichen
und technischen Information in Deutschland – Schlussbericht
- S. Seufert,
D. Euler, (2004) Nachhaltigkeit von eLearning-Innovationen
Ergebnisse einer Delphi-Studie - SCIL-Arbeitsbericht 2, Hrsg.:
Prof. Dr. Dieter Euler / Dr. Sabine Seufert
- M.
Kerres, Neue Medien in der Lehre: Von der Projektförderung
zur systematischen
Integration, in: Das Hochschulwesen. Forum für Hochschulforschung,
-praxis und -politik. Luchterhand Verlag
- H.
Kubicek, A. Breiter, A. Fischer, C. Wiedwald, (2004) Organisatorische
Einbettung von E-Learning an deutschen Hochschulen
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Links
(Auszug)
|
BMBF-Förderprogramm
"Neue Medien in der Bildung" [NMB - Hochschule]
Beschleunigeranlage
Delta
e-Teaching.org
Elektronische
Tafel
Videokonferenzanlage
(Beispiel)
ILIAS
Werkzeug zur
Content Erstellung (Beispiel)
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Schlagworte |
Organisationsentwicklung,
Hochschule, Weiterbildung, Hochenergie Physik, eLearnig, Blended-Learning,
Videokonferenz, H.323, elektronische Tafel, Webinterface, Praktikum,
Prüfungsrelevant, Trennung von Form und Inhalt, Nachhaltigkeit,
Content Entwicklung, interaktives Skript, universelle Internet-Experimentsteuerung,
LMS, Lernmanagement System, LOM, SCORM, DC, Beschleunigerphysik, Schnittstellen,
Objektmodell, SSL Zertifikat, SSL Tunnel, Firewall, Application Level
Gateway, Application sharing, API, GPIB, VME, IEEE 488, C, Java, Jsp,
LINUX, tomcat, SQL, ER-Diagramm, VNC |
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